Geschichte
Die Entwicklung der Gemeinde Pantelitz mit ihren 4 Ortsteilen Zimkendorf, Pütte, Viersdorf und Pantelitz verlief sehr unterschiedlich. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Pantelitz am 13. Januar 1287. Nach dem Dreißigjährigen Krieg bis zum Jahr 1815 gehörte die Gegend zu Schwedisch-Pommern und danach zur preußischen Provinz Pommern.
Zimkendorf wurde bereits 1233 das erste mal urkundlich erwähnt und wurde als Rittergut geführt. Bis zum Jahr 1619 gehörte es der Familie Braun. Danach wechselte das Gut mehrfach den Besitzer, u.a. an den Herzog von Pommern, die schwedische Krone, Johann von Scheven, Heinric von Sodenstern und an die Familie von Pachelbel-Gehag.
Die Gemeinde war dann bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth und gehörte danach bis 1994 zum Kreis Stralsund im Bezirk Rostock. Seit 1990 gehört Pantelitz zum Land Mecklenburg-Vorpommern.
Ein Zeugnis der historischen Geschichte der Gemeinde ist unter anderem die Pütter Kirche, die aus dem 13. Jahrhundert stammt und die zu den ältesten unserer Gegend zählt. Im Inneren der Kirche sind heute noch Spuren aus der Zeit des Franzosenkrieges 1807 erkennbar. Mit dem Bau der Pütter Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhgunderts begonnen. Sie ist als dreischiffige Hallenkirche mit einem einjochigen Chor errichtet. Der Turm im Westen wurde im 15. Jahrhundert angefügt. Aufgrund der geographischen Lage an den Moorwiesen zwischen Pütter- und Borgwallsee war der Ort Pütte im Laufe der Jahrhunderte militärisch von Interesse und als Rückzug- und Quartierplatz beliebt. Dies jedoch hatte auch Folgen für die Kirche, die in solchen Fällen zum Pulver- und Lebensmittelmagazin umgestaltet wurde, wodurch sie regelmäßig Schaden nahm. Den größten Schaden trug sie nach der napoleonischen Besatzung davon, da sie in dieser Zeit als Backhaus fungierte und das hölzerne Inventar verheizt worden war. So kam die geschlossene neogotische Ausstattung 1866 und eine Einwölbung in Mittel- und Seitenschiffen in die Kirche. Außerdem ließ sich die Gemeinde 1828 von C.A. Buchholz in Berlin eine Orgel bauen. Von den älteren Ausstattungsstücken sind die erste Altarplatte (13. Jhd.), der Taufstein (14. Jhd.), zwei Grabplatten der Familie Mörder (15. Jhd.) sowie eine barocke Pastorentafel erhalten. Im südl. Seitenschiff ist ein Fragment eines Abendmahlsfreskos aus dem 14. Jahrhundert zu finden.
Die Kirche beeindruckt heute noch durch ihre reiche Innenausstattung, zu dem noch vorhandenem Inventar zählt zum Beispiel die Orgel (1829 gekauft in Buchholz/Berlin); das 1866 gekaufte Gestühl; der mittelalterliche Taufstein; der Altar, auf dem die originale Mensa aus der Bauzeit liegt und eine barocke Pastorentafel. Vor der Eingangstür befindet sich der Grabstein des Königl. Preuss. Dragoner Hauptmanns Borgislaff, Ulrich von Platen (24.08.1724 – 18.11.1800).
Auf dem Friedhof, der die Kirche umgibt, liegt die Grabstätte der Schwester von Ernst Moritz Arndt, Charlotte Dorothea (genannt: Gottesgab) und ihres Mannes Karl Rassow. Unweit davon liegt der Großneffe von Caspar David Friedrich, Professor Gustav Pflugradt. Er war ein romantischer Maler, der für die Zeitschrift „Die Gartenlaube“ in Berlin illustrierte und hier in Vorpommern Landschaften malte.
Eine weitere Sehenswürdigkeit stellt das ehemalige Pfarrwitwenhaus in Pütte dar, das um 1786 erbaut wurde. Der Name „Pfarrwitwenhaus“ rührt daher, daß zu damaliger Zeit die Witwe eines Pfarrers dieses Haus zu beziehen hatte. Heute wirkt der Maler Rainer Herold in diesem Haus.
Außerdem verbrachte der Dichter und Heimathistoriker Carl Lappe einige Jahre seines Lebens in Pütte. „Durch Jahre voller Streben durch Krankheit, durch Verlust selbst durch bedrohtes Leben, durch eine sieche Brust, gewann ich eine Hütte in Pütte“.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt das Gutshaus Pantelitz durch Umbau und Erweiterung seinen spätklassizistischen Stil. Im Jahre 1928 wurde das Gut aufgesiedelt, Besitzer war zu dieser Zeit Georg Ruge.
Die linke Hälfte des Gutshauses erwarben drei Brüder. Diese Teilung des Gutshauses blieb bis in die heutige Zeit bestehen. Eine Hälfte des Gutshauses befindet sich in Privatbesitz, die andere Haushälfte verkaufte die TLG im Jahre 2000 der Sanierungs GmbH Güstrow. Das denkmalgeschützte Gutshaus wird zum Teil zu Wohnzwecken genutzt. Der ehemalige Landschaftspark ist nur noch in Resten erhalten, auch er steht unter Denkmalschutz. Die ehemalige Gutsanlage blieb teilweise erhalten.
Das Gut Zimkendorf befand sich bis 1619 im Besitz von Niclas von Braun. Es folgte 1619 Herzog Philipp Julius von Pommern, der es im Tausch erhielt. Es ging darauf an die schwedische Krone. 1630 kaufte das Gut der Altermann des Stralsundischen Gewandhauses, Johann von Scheven, nach dessen Tod der Besitz unter seine Kinder aufgeteilt wurde und bald darauf teilweise wieder an die schwedische Krone ging. 1722 erwarb der schwedische Captain Hinric von Sodenstern das Gut. Vor der Aufsiedelung 1929 befand sich das Gut im Besitz der Familie von Pachelbel-Gehag. 1929 wurde das Gut aufgesiedelt und Valentin Unkrig bewirtschaftete es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Herrenhaus entstand im Jahre 1777. Von 1797 – 1858 stand es leer und ist dann restauriert worden. Zur 750-Jahr-Feier des Ortes 1983 wurde das Herrenhaus erneuert. Es wird zu Wohnzwecken genutzt.
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